Der Pfaffensack hat keinen Boden: Unterschied zwischen den Versionen

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Aktuelle Version vom 25. Januar 2010, 18:32 Uhr

1978 Der Pfarrerssakch het kei Bodo (Wallis: Goms). Schmid V., Das Sprichwort im Walliserdeutschen: S. 75.

1978 Im Pfarrerssakch het vill platz (Wallis). Schmid V., Das Sprichwort im Walliserdeutschen: S. 75.

1918 Der Pfaffusack ist teiffe (Wallis). Stucki C., Schweizerdeutsche Sprichwörter: S. 30.

1869 Der Pfaffusack ist teiffe (Wallis). Sutermeister O., Die Schweizerischen Sprichwörter: S. 122.

1863 Er het's wie-n-e Pfaffesack, er het kei Bode (Solothurn: Leberberg). Schild F.J., Der Grossätti: S. 73.

1837 En Pfaffasack hed kan Boda. Tobler T., Appenzellischer Sprachschatz: S. 45.

1837 En Boda wie en Pfaffasack hah. Tobler T., Appenzellischer Sprachschatz: S. 45.

1522 Noch hat der sack kein boden nit "Noch hat der Sack keinen Boden". Manuel N., Werke: S. 57 (Vom Papst und seiner Priesterschaft: V. 650).


Kommentar:
Tobler: Die Pfaffen sind nicht zu sättigen. Man erzählt sich, dass einst zwei Brüder waren: einer ein Bauer, der andere ein Pfaff. Bei einem Erbe hatten sie unter Anderem auch einen Sack zu vertheilen, worüber sie sich nicht vereinigen konnten, indem der Pfaffe den Werth desselben zu hoch anschlug. Nun kamen sie über Eines, den Sack in zwei gleiche Theile zu theilen, und durch das Loos entscheiden zu lassen, welcher Theil dem Einen oder Andern zufallen solle. Der Bauer erhielt den Theil des Sackes mit dem Boden, der Pfaff den obern, also bodenlosen Theil. Darum hat der Pfaffasack keinen Boden.